Geschichtlicher Überblick
Aserbaidshan liegt im östlichen Teil Transkaukasiens und grenzt im Süden an den Iran und die
Türkei. Im Osten wird es vom Kaspischen Meer umspült. Es ist - wie bereits die anderen Kakasusrepubliken - ein Gebirgsland.
Einbezogen sind die armenische Republik Nachitschewan und das autonome Gebiet der Bergkarabachen; umfaßt die Kura-Niederung
mit dem Tiefland von Lenkoran, die Halbinsel Apscheron, und in Nachitschewan einen Teil des Armenischen Hochlands. Die Hälfte
seines Territoriums nehmen bewaldete Hänge des großen Kaukasus ein. Das Klima ist subtropisch in den Tälern und feucht
in den Bergen. Die größten Flüssen sind die Kura und der Araks. Im Süden der Republik gibt es zahlreiche Seen.
Das Land ist reich an Erdöl, das man vom Boden des Kaspischen Meeres fördert. Nach Georgien ist es auch das zweitgrößte
Teeanbaugebiet auf dem Terrritorium der ehemaligen UdSSR.
Die verschiedenen Regionen des heutigen Aserbaidshan haben unterschiedliche historische Entwicklungen genommen. Während die
heutige Haupstadt Baku zum mächtigen Staat des Schirwanschahs gehörte, bildeten die nord-westlichen Gebiete um Sheki unter
Vorherrschaft der Türken ein eigenes Chanat. Im Mittelalter gerieten diese Gebiete immer wieder abwechselnd unter türkische
oder persische Herrschaft bis sie zu Beginn des 19. Jahrhundert an Rußland angegliedert worden. Handelswege aus Mittelasien nach
Europa zogen durch Aserbaidshan und es wurden die Städte zu einem wichtigen Handelsplatz für Erdöl und Salz.
Im April 1920 siegten die Bakuer über Nationalisten und ausländische Interventen, die es vorallem auf das Öl abgesehen hatten.
Im April 1988 verübten die Aserbaidshaner ein Massaker an christlichen Armeniern in der aserbaidschanischen Stadt Sumqavit am Kaspischen
Meer (mindestens 1.000 Tote) und führte somit zum Krieg zwischen den Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan um das zwar
aserbaidschanische, jedoch hauptsächlich von christlichen Armeniern bewohnte Gebiet Nagornij Karabach (Berg-Karabach), den Moskau
auch durch starken Militäreinsatz und Sonderverwaltung nicht unter Kontrolle bringen konnte. Sowjetische Truppen besetzen am 21. Januar 1990 Baku,
die Hauptstadt der Republik Aserbaidschan, um die b¨rgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen moslemischen Aserbaidschanern und
der christlichen armenischen Bevölkerung zu beenden. Bereits am 15. Januar hatte der Oberste Sowjet den Ausnahmezustand über
Berg-Karabach verhängt. Daraufhin schließt Aserbaidshan am 21. Januar 1990 alle Genzen nach Armenien und verhängt
das totale Wirtschaftsempargo.
Am 30. August 1991 proklamiert das Land seine Unabhängikeit von der Sowjetion, schließt sich jedoch am 21. Dezember mit weiteren
11 ehemaligen Sowjetrepubliken unter Leitung von Boris Jelzin zur GUS zusammen.
Anfang 1992 kommt es zum offen Krieg zwischen Aserbaidshan und Berg-Karabach, da Armenien zwar die Unabhängigkeit anerkennt
aber inoffiziell Truppen und Matieriallieferungen in die Region vornimmt. Im Juni 1992 erfolgt ein Freundschaftsvertrag mit der Türkei,
die Asberaidshan im Kampf gegen ihre Nachbarrepublik unterstützt.
Da die Erdölvorkommen um Baku fast erschöpft sind, unterzeichnet man Anfang 1994 Verträge mit 12 Erölfördernten
Ländern zur weiteren Erschließung der aserbaidshanischen Vorkommen. 1997 erfolgt der Freundschaftsvertrag mit Georgien.
Die Neue Aserbaidschanische Partei (NAP) von Staatspräsident Heydar Alijew gewinnt 2000 mit 71 Prozent der Stimmen die Parlamentswahlen.
Nach Angaben von Beobachtern verlief die Wahl völlig undemokratisch. Durch Wahlfälschung, Stimmenkauf und Einschüchterung
der Wähler anderer Parteien verschaffte sich die regierende NAP erneut die Mehrheit. Neuer Parlamentspräsident wird Ilcham Alijew,
der Sohn des Staatsoberhauptes. Ilcham Alijew ist damit der prädestinierte Nachfolger seines 77 Jahre alten Vaters.Die blutigen Kämpfe
in Berg-Karabach halten jedoch unvermindert an. Auch während der Aufnahme der beiden Staaten Armenien und Aserbaidhan in den
Europarat 2001 bestehen beide Staaten auf diese Gebiet.
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Als ich noch diese Grenze zwischen Georgien und Aserbaidshan mit dem Bus überfuhr, konnten wir aussteigen
und uns frei bewegen, ohne daß je jemand damals daran gedacht hätte, daß es nur 5 Jahre später bald nicht mehr
möglich sein würde, so eine Fahrt zu unternehmen. Folgen Sie mir also auf meiner friedlichen Reise weiter in ein Land, welches
schon sehr orientalisch anmutete.
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