zurück zu williwelt.de
Busfahrt durch den Kaukasus - Teil 1: Jerewan - Besuch in Gegard


Gegard

Nachdem wir uns in Garni umgesehen habe, Gegard Eingang setzen wir die Fahrt auf der Hauptstraße fort und erreichten nach weitern 6 Kilometern das Höhlenkloster in Gegard. Seine Existenz ist erstmalig im 4. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Später wurde das Ursprungskloster allerding zerstört, so daß heute nur das Bauensemble des Höhlenklosters aus dem Beginn des 13. Jahrhundert erhalten ist. Dieses besteht aus einer Hauptkathedrale, deren Fassade reich mit Steinschneidereien verziert ist. Innenhof Die Kirche hat eine geräumige Vorhalle, deren Interieur ebenfalls reich geschmückt ist. Aus der Vorhalle führen zwei Gänge zu zwei weiteren Kirchen, die in den Fels geschlagen sind. Vorkirche An den Wänden sind ebenfalls filigrane Steinornamente erhalten. Die Decken werden durch Säulen gestützt. In den verschiedenen Räumen standen große, lange Blechbehälter, die mit Sand gefüllt waren. Am Eingang der Halle konnte man schmale Kerzen für ca. 50 Kopeken kaufen und brennend in den Sand stecken. Die Zimmer hatten eine gute Akustik, so daß man auch das leise Reden anderer Personen in einer anderen Ecke verstehen konnte.
Fresken Höhlen
Außen führt eine steile Treppe am Felsen entlang, die zu einem Tunnel und weiter zum oberen Geschoß, einem großen eigenartigen Saal, führt. Aussentreppe Hier entdeckten wir ein Loch, durch welches man in die unteren Räume sehen konnte. Von hier aus wurden offenbar die Gläubigen in der Kirche von den hohen Geistlichen beobachtet. Wir sahen einige Mitglieder unserer Reisegruppe im Raum stehen und machten uns den Jux, sie "aus himmlischer Höhe" zu orientieren. Wie verstutzt diese Leute geguckt haben, kann ich hier nur andeuten. Jedenfalls wußten sie nicht wer da sprach und von wo diese Stimmen kamen. Wir haben uns dann nochmals in diesem Teil des Klosters umgesehen, haben aber erst nach intensiven suchen eine Stelle im Gewölbe entdeckt, die auf das Loch schließen lassen könnte. Jetzt konnten wir uns auch vorstellen, daß auch die Akustik zur Funktion des Lochs gehörte. Schlachtplatz
Durch eine kleine schmiedeeiserne Hintertür gelangte man wieder außerhalb der Klostermauern. Hier führte ein Pflasterweg herum. Wir hatten uns bereits bei der Anreise gewundert, weshalb einige Armenier ausgenommene Tiere in den Kofferraum ihres Autos legten und verschiedene Innereien in der "Prawda"" verpackt wurden. Jetzt sahen wir den Grund. Unter einem Wellblechdach befand sich eine Art Opferstock. Von dort kam ein erbärmlicher Gestank verwesenten Fleisches herüber. Unbrauchbare Eingeweihnte wurden einfach liegen gelassen.
Es fiel uns schwer, sich hier länger aufzuhalten. Doch es gab auch ein Kleinod neben dem Kloster - einen schmalen Wasserfall. Leider war der Blickwinkel so ungünstig, daß er schlecht zu fotografieren war und die Sonne genau über ihm stand.


<<< | home | >>>


 

nach oben
CounterService